Dienstag, 6. Januar 2009

DesktopSpeedUp

hdparm

Die maximal mögliche Zugriffsgeschwindigkeit auf Festplatten und DVD/CD Laufwerke einstellen. (Debian hat üblicherweise sehr konservative Voreinstellungen gewählt)

/!\ Höchste Vorsicht bei den Einstellungen mit hdparm! Falsch gewählte Optionen können den Zugriff auf die Geräte stark einschränken -- zB. Brenner geht nicht mehr. Daher keinesfalls die folgenden Optionen einfach übernehmen, sondern vorher testen.

für die Festplatte

hdparm -q -m16 -q -W1 -q -d1 -q -c1 -q -u1 -q -a2048  /dev/hda

für das DVD Laufwerk

hdparm -q -d1 -q -c3 -q -u1 -k1 -K1 /dev/hdc

Die besten Einstellungenlassen sich mit:

hdparm -tT /dev/hdx

testen und herausfinden.

Einen sehr angenehmen Effekt haben die Optionen -u1 und -d1. Dadurch stockt im Hintergrund laufende Musik nicht(weniger), sobald die Festplatte mit umfangreichen Kopieraktionen in Beschlag genommen wird.

Dadurch ist der subjektive Eindruck einfach sehr positiv.

Permanent lassen sich diese Einstellungen in /etc/hdparm.conf hinterlegen.

prelink

prelink -avmR

Mit prelink läßt sich die Startzeit von Programmen beschleunigen, die Anwendungen verbrauchen dadurch allerdings etwas mehr Speicher.

preload

Preload ist ein kleiner "Daemon" 1, der die Arbeitsweise des Users beobachtet und im Voraus Programme und Bibliotheken in den Speicher lädt um diese schneller starten zu können. Muss einfach nur installiert werden und macht den Rest von alleine.

deskopt

Deskopt ist ebenfalls ein kleiner "Daemon" 1, der im Hintergrund beobachtet was für Anwendungen laufen und bei Multimedia Aplikationen wie Video, Audio oder Spielen dafür sorgt daß diesen durch den Scheduler eine höhere Priorität zugewiesen wird. Damit ist selbst wenn der Rechner unter Last ist bei mir das Stocken von Videos oder Musik entgültig Geschichte. Deskopt ist allerdings recht neu und dadurch nicht im Debian Paketsystem.

Die Konfiguration von deskopt muss jeder auf die eigenen Bedürfnisse angepassen.

Filesysteme

ext3

Das Filesystem optimiere Ich bei mir auch immer. Eine typische Zeile meiner /etc/fstab schaut z.B so aus

/dev/mapper/marvin-home /home           ext3    noatime,nodiratime,nodev,nosuid,noexec 0       2

In diesem Zusammenhang sind alledings nur noatime und nodiratime von Interesse, da diese das loggen der Zugriffszeit auf Dateien in dieser Partition unterbinden. Da Ich das eh noch nie gebraucht habe wird das bei mir abgestellt.

Wer mag kann auch noch data=writeback versuchen. Eine Ausführliche Disskussion darüber findet man hier:

Vorsicht ist allerdings beim bearbeiten der fstab angesagt!

ramfs

Ich hab bei mir, mit jetzt 4GB Ram, jede menge Reserven also nutze Ich die auch um damit bestimmte Zugriffe zu beschleunigen. Wieder über die /etc/fstab

tmpfs           /tmp            tmpfs   noatime,nodiratime,nosuid,noexec,nodev,size=128m        0       0
tmpfs /cache tmpfs noatime,nodiratime,nosuid,noexec,nodev,size=128m 0 0

/tmp und /cache liegen bei mir dadurch im Ramcache, damit minimiere Ich unnötige Zugrffe auf die Festplatte. /cache ist ein Ordner in dem mein browsercache liegt, was besonders beim browsen in der history mit opera dadurch ziemlich fix ist. Ein kleines Script legt mir beim booten darin ordner an die für die user schreibbar sind, ansonsten sollte man noch user als option in der fstab mit angeben.

noatime und nodiratime haben hier zwar wohl keine Wirkung aber Ich lass das einfach so wie es ist.

Vorsicht ist bei den Optionen nosuid,noexec und nodev angebracht da diese aus Sicherheitsgründen bei mir vorhanden sind, und speziell /tmp als noexec die Installation von Software unmöglich machen kann. Näheres dazu findet sich im, zu diesem wiki Beitrag dazugehörigen, Forumsthread. Für die Beschleunigung des desktops sind diese Optionen nicht relevant.

Caches

Linux hat zwar ein sehr gutes Speichermanagement aber für den desktop und mit genug Speicher läßt sich auch das noch verbessern.

swappiness

echo 0 > /proc/sys/vm/swappiness

Damit wird der kernel angewiesen den Speicher nach Möglichkeit gar nicht auszulagern. Bei genug Speicher macht das Sinn. Wenn man nicht ganz so viel Speicher hat sollte man statt 0 eher 30 nehmen. Muss jeder für sich selbst herausfinden. Bei Rechnern ab 512 MB Ram trage ich in der regel 0 ein. Permanent läßt sich das in der /etc/sysctl.conf ablegen

#gibt den grad an wann ausgelagert wird
vm.swappiness=0

dirty caches

echo 10 > /proc/sys/vm/dirty_ratio
echo 5 > /proc/sys/vm/dirty_background_ratio

Damit wird dem kernel gesagt ab wwann er Speicher als dreckig zu betrachten hat. Besonders auf Desktopsystemen nützlich. Dies ebenfalls permanent in der /etc/sysctl.conf abzulegen

#ab wann speicher als dreckig betrachtet wird
vm.dirty_ratio=10
vm.dirty_background_ratio=5

Eine Ausführliche Diskussion darüber findet ihr hier:

vfs cache pressure

echo 50 > /proc/sys/vm/vfs_cache_pressure

Gibt an welche Art von Speicher priorisiert wird beim Auslagern und wieder anfordern. Bei 4 GB Ram zwar uninteressant da mein system im Grunde fast nie auslagert aber für andere vielleicht hilfreich. Wie gehabt ebenfalls permanent über die /etc/sysctl.conf abzulegen.

vm.vfs_cache_pressure=50

Infos darüber hier:

Und Erklärungen hier:

Programme

Zu guter letzt noch ein Paar kleine Tips um ein paar Programme zu optimieren.

OpenOffice

Die Startzeit von OpenOffice kann man drastisch verkürzen wenn man ein wenig Speicher über hat.

In OpenOffice: Zitat:

  • Extras->Optionen->Arbeitsspeicher

  • Verwenden für OpenOffice.org: 128 MB

  • Speicher pro Objekt: 32 MB
  • + Schnellstart des Systemanschnittes der Kontrolleiste

Vlc

In Vlc kann man die Darstellung von Videos, mit Fehlern, drastisch verbessern.

In Vlc: Zitat:

  • Einstellungen->Input/Codecs->ffmpeg

  • + direktes rendern
  • Fehlerbelastbarkeit: 44
  • +Beeilung

Auch sonst kann man je nach Ausstattung hier die Qualität mit den anderen Einstellungen verbessern.

multimedia für die /etc/apt/sources.list

Kennt zwar wahrscheinlich jeder hier aber darf auf einem multimedia desktopsystem nicht fehlen. :)

# Multimedia Debianpakete
deb http://www.debian-multimedia.org etch main
deb-src http://www.debian-multimedia.org etch main

Das war´s auch schon. Wenn jemand noch Anregungen für den desktopbetrieb hat nur her damit..


Alternativ kann man auch die Multimediapakete aus dem Debianrepository "contrib" und "non-free" nehmen. Folgende Pakete müssen da installiert werden, wenn man alles was Multimedia betrifft nutzen will:

aptitude install mozilla-mplayer mozilla-plugin-vlc libquicktime0 libdvdread3

Autor

Original als Beitrag im Forum von Saxman, Umsetzung im Wiki Mr_Snede